Pferdegestützte Interventionen

Was sind Pferdegestützte Interventionen?

Pferdegestützte Interventionen ist der Oberbegriff verschiedener Anwendungsbereiche mit dem Medium Pferd in therapeutischen, präventiven, pädagogischen und beraterischen Kontexten wie Reittherapie, heilpädagogisches Reiten, Hippotherapie und Reitpädagogik. 

Kernwissenschaften dabei sind Medizin, Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaften. 

 

Die Pferdegestützte Interventionen umfasst eine ganzheitliche und individuelle Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Durch gezielten Einsatz des Medium Pferdes sollen positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden. Die Förderschwerpunkte liegen auf der kognitiven und sozialen, ebenso wie auf der motorischen positiven Entwicklung.

 

Eine ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit steht im Blickpunkt.

Es wird in Einzelsettings, oder kleinen Gruppen, in der Natur, auf dem Reitplatz oder im Stall gearbeitet. 

Selbstwertgefühl und Selbsteinschätzung werden gefördert.

Das Bewegt werden auf dem Pferd und die Beziehung zum Pferd und Reittherapeuten stehen im Vordergrund.

Zur Pferdegestützten Intervention gehören daher wesentlich das Pflegen und Führen des Pferdes und die Mithilfe und Versorgung im Stall. Reiten lernen als sportliche Disziplin tritt in den Hintergrund.

 

Pferdegestützte Interventionen können von verschiedenen Berufsgruppen durchgeführt werden wie Psychologen, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Fachkräften anderer Disziplinen mit der Zusatzqualifikationen in Reittherapie. 

Personen die mit Tieren arbeiten sollten ebenfalls in der Pferdeausbildung versiert sein. Ein Therapiepferd muss artgerecht gehalten, regelmässig trainiert und verantwortungsbewusst eingesetzt werden.

 

Es gibt eine Reihe von wissenschaftlichen Studien, die eine positive Auswirkung pferdegestützter Interventionen auf den Menschen aufzeigen.

Welche Bereiche werden angesprochen?

Sensorisch-motorischer Bereich

  • Förderung von Gleichgewicht und Balance
  • Lockerung und Stärkung der Muskulatur
  • Förderung der Motorik und der Gesamtkoordination
  • Schulung der Sinne 
  • Verbesserung der Wahrnehmung

Emotional-sozialer Bereich

  • Aufbau von Vertrauen und Selbstwertgefühl
  • Anbahnung und Gestaltung von Beziehungen
  • Aufbau von Handlungskompetenzen
  • Steigerung der Lebensfreude und Lebensqualität

Kognitiver Bereich

  • Förderung von Konzentration und Reaktionsfähigkeit
  • Entwicklung von Ausdauer und Durchhaltevermögen

Für wen eignen sich die Pferdegestützten Interventionen?

Die psychologischen Fördermaßnahmen mit dem Pferd eignen sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Auch besonders geeignet bei Personen mit:

  • Störungen in der emotionalen Entwicklung, Kommunikation- und Beziehungsproblemen
  • Beziehungsprobleme in Familie und Schule
  • Verhaltensauffälligkeiten
  • Lernschwierigkeiten, Störungen in der Sprachentwicklung
  • Psychosomatischen Befunden, mangelhaftem Körperbewusstsein
  • körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen
  • ADHS
  • Autismus
  • Suchtproblemen
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Stress
  • Burnout/ Erschöpfung
  • Therapiemüdigkeit